Aber was ist das überhaupt?!

Das ist eine Woche, in der wir als Meutenführung aus dem Stamm Wikinger endlich mal Zeit haben für all die gemeinsamen Aktionen, auf die wir schon lange Lust hatten und für die im Rest des Jahres oft keine Zeit ist. Eine Meutenheimwoche bedeutet Teambuilding. Und eine Meutenheimwoche ist, um in der Banalität des Faktischen zu bleiben, eine Woche, in der die Meutenführung als WG zusammen in unserem Heim lebt. Alle drei Aussagen sind richtig. Und weil wir glauben, dass das eine tolle Aktion ist, wollen wir euch hier einen kleinen Einblick in unsere letzte Meutenheimwoche geben.

Mitte Juni war es soweit. Nachdem wir uns auf unserer Jahresplanungsfahrt im September auf einen Termin geeinigt hatten, veranstaltete die Meutenführung des Stammes Wikinger endlich ihre zweite Heimwoche. Nachdem das Konzept erst in unserer Sippenstufe Fuß gefasst hatte, haben wir als Meute das Ganze nach Corona auch für uns entdeckt. Das Grundkonzept ist simpel. Eine Woche lang leben wir quasi als WG zusammen in unserem Heim. Von dort aus gehen alle ihren täglichen Beschäftigungen nach, sei es Schule, Arbeit oder Uni – und die restliche Zeit, besonders die Abende, verbringen wir gemeinsam.

In der Meutenheimwoche haben wir als Meutenführung endlich Zeit für all die gemeinsamen Aktionen, auf die wir schon lange Lust hatten, für die aber im Rest des Jahres keine Zeit ist (oder für die wir sonst im prall gefüllten Pfadfinder*innenkalender einfach keinen Platz mehr finden). Dazu gehörte in diesem Jahr zum Beispiel ein gemeinsamer Filmabend mit selbstgemachtem Popcorn und Himbeersorbet. Auch haben wir vor einiger Zeit eine Pen-&-Paper-Runde gestartet, die in der Meutenheimwoche wieder Zeit hatte, sich zu treffen. Erst wurden gemeinsam neue Charaktere erschaffen, und dann ein fesselndes Abenteuer, rund um einen mysteriösen Überfall auf eine Karawane gemeistert. Ein Highlight war der Ausflug in die Niederlande, bei der wir uns die Stadt Maastricht angeschaut haben. Schließlich endete die Heimwoche mit krönendem Abschluss: Einem gemeinsamen Grillabend, bei dem das ein oder andere Sternenbild am Nachthimmel entdeckt wurde.

Die Meutenheimwoche bedeutet Teambuilding. Denn ja definitiv, eine Woche zusammen zu leben und gemeinsam schöne Aktion zu machen stärkt den Zusammenhalt. Kurz vor der Woche hatten wir einen Übertritt, bei dem viele neue Personen in unsere Runde aufgenommen wurden – und auch in den Meuten durften wir drei neue Führerinnen begrüßen. Vor allem, da wir eine relativ große Meutenführerinnenrunde sind – mit insgesamt 13 aktiven Personen in unseren zwei Meuten – sind solche gemeinsamen Aktionen für uns als Team enorm wichtig. Und für alle, die neu dazu gekommen sind, ist das DIE Möglichkeit, in der Führer*innenrunde anzukommen und direkt mit einer schönen Aktion in die Meutenarbeit zu starten.

In einem Satz und, um bei der Banalität des Faktischen zu bleiben, ist das eine Woche in der wir als WG zusammen in unserem Pfadfinderheim leben. Dabei gehen alle erstmal ihren normalen Tagesbeschäftigungen nach, denn die Meutenheimwoche findet meistens außerhalb der Ferien statt und so haben die meisten währenddessen keinen Urlaub. Daher laufen, anders als auf einem Lager, viele Tagesabläufe nicht gleichzeitig ab. Manche können vielleicht ausschlafen, während andere früh zur Arbeit müssen. Dreh- und Angelpunkt unserer gemeinsamen WG war deshalb die Küche, in der man immer sehen konnte, wer gerade da war. Die Highlights sind die Abende, wenn fast alle da sind. Dann wurde gemeinsam gekocht, geschnibbelt, gelacht und Abend für Abend kulinarische Fähigkeiten unter Beweis gestellt, die köstliche Abendessen entstehen ließen. Im alltäglichen Zusammenleben und in dieser Mischung zwischen Lager und gewohnter Routine, liegt vielleicht der größte Reiz der Heimwoche: Tagsüber Alltag, abends Lageratmosphäre. Wie in jeder WG gehören dazu auch ganz praktische Sachen, die organisiert werden müssen, damit das Ganze ein rundes Erlebnis werden kann. Dazu hier drei Tipps – falls auch ihr jetzt Lust auf eine Heimwoche bekommen habt: Eine Sache, die uns sehr in der Planung geholfen hat, ist, dass jeden Tag eine Person oder ein kleines Team dafür verantwortlich war, das Abendessen zu planen, einzukaufen und das Kochen zu koordinieren. Außerdem haben wir einen groben Plan erstellt, wer wann da ist, da erfahrungsgemäß nicht jede*r an allen Abenden da ist/war, sodass unsere Küchenteams dann besser planen konnten. Das Dritte, das uns auch sehr geholfen hat, sind Apps, die aus den gemeinsamen Einkäufen errechnen, wie viel jede Person insgesamt zahlen muss. Das erspart einem, dass man am Ende mühsam auseinanderrechnen muss, wer bei welchem Einkauf wie viel gezahlt hat und wer wem wie viel zurückzahlen müssen. Soweit unsere drei Orgatipps.

Alles in allem hatten wir eine tolle Woche. Eine Zeit, in der wir als Meutenführung enger zusammenwachsen, tolle Sachen zusammen machen und als Team neue Kraft für unsere Meutenarbeit schöpfen konnten. Wir hoffen, wir konnten euch ein wenig neugierig machen – und vielleicht probiert ihr die Heimwoche ja auch einmal in eurer Gruppe aus. Es lohnt sich!

Fynn & Tobi, Stamm Wikinger

Folgender Beitrag erschien auch in der Ausgabe 2/2023 unserer Bundeszeitschrift haddak, S. 31 f.

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